
vegan Einkaufen? Worauf muss ich achten?
Aktualisiert: 7. Juli 2021
Nun ist es soweit. Du hast dich entschlossen künftig kein Leid mehr in dieser Welt verursachen zu wollen und das ist auf jeden Fall sehr lobenswert. Daher klopf dir doch bitte mal eben auf die Schulter und freue dich, dass du nun den einzig ethisch vertretbaren Weg des Veganismus beschreitest.
Wunderbare Worte helfen dir aber nun nicht wirklich weiter, wenn du vor den Supermarktregalen der Verzweiflung nahe bist. Denn hier wirst du mehr Leid als Frieden finden. Zumindest auf den ersten Blick. Deshalb möchte ich dir hier eine kleine Hilfestellung an die Hand geben.
Falls du ein Smartphone besitzt, kann ich dir empfehlen dir eine der folgenden Apps auf dein Handy zu laden. Code Check, PETA2 und Cares: Go Cruelty Free können dir auf Anhieb verraten, ob dein gewünschtes Produkt frei von Tierleid ist oder ob du dich lieber weiter auf die Suche machen solltest. Die Links zu diesen Apps habe ich dir auf der Einsteigerseite im Tab "Leben" ganz oben verlinkt.
Auf meinem YT Kanal findest du in der Playlist Food hauls & Tests schon mal ein paar Einkaufsvideos, bei denen du sehen kannst was es wo in etwa zu erwerben gibt. Auch auf dieser Homepage findest du zahlreiche vegane Artikel inklusive Link um es dir möglichst einfach zu machen. Nun aber zu den Basics.
Es gibt eine ganze Reihe von tierischen Inhaltstoffen die sich nicht in der Zutatenliste wiederspiegeln und trotzdem schlimmes Leid erzeugen. Da leider nicht, wie oft irrtümlich vermutet wird, sogenannte Abfälle verwertet werden, sondern leider ganz oft extra für diese Zutaten und Verfahrensweisen getötet wird. Eine Liste von Nichtveganen Artikeln von denen du es wahrscheinlich nicht erwartet hättest, wirst du im Anschluss in diesem Blogbeitrag finden. Aber zuvor noch ein paar wichtige Informationen zu den Zutatenlisten.
Du darfst dir bei Herstellern wie VEGANZ, Vegantastisch, Vegan Food, Vegan Future etc. sicher sein, dass vegan ist wo es drauf steht. Tatsächlich werden viele Produkte dieser Firmen in Betrieben gefertigt in denen auch andere nichtvegane Produkte produziert werden. Daher gibt es oft einen Pflichthinweis für Allergiker. Wenn also der Hinweis "Kann Spuren von Milch, Ei, Gluten, Soja etc.... enthalten" steht, ist es definitiv nicht als Bestandteil der Zutatenliste zu sehen. Dieser Hinweis ist für Allergiker von großer Bedeutung und daher kennzeichnungspflichtig, sobald in den produzierenden Maschinen Spuren von vorherigen Produktionsabläufen hinterlassen werden konnten. Da selbst bei gründlicher Reinigung ein Hochallergiker auf diese Spuren reagieren könnte.


Beim V-Zeichen das ja leider immernoch für vegetarische sowie vegane Produkte verwendet wird, muss man wirklich gut aufpassen. Denn auf den ersten Blick ähneln sich beide täuschend gleich. Nur dass bei dem einen eben "Vegetarisch" und bei dem anderen "Vegan" darunter steht.
Die Zutatenlisten verraten uns mehr als bisher beachtet. Bei diesen Produkten/Inhaltsstoffen ist VORSICHT geboten:
1. Pinsel meist aus Tierhaaren
2. Bananen werden mit Chitisin überzogen. Das ist Chitin/Schalentierpanzer
Alternativ: Bio Bananen
3. Gummibärchen, Joghurt, Frischkäse beinhaltet neben Milch oft Gelatine, das aus Knorpel,
Haut, Knochen, Sehnen in etc. gewonnen wird
Alternativ: Pflanzliche Varianten aus Soja, Hafer, Kokos, Cashew etc.
4. Zigaretten bergen Castoreum(Geschmacksstoff), Hämoglobin, Tierversuche
Alternativ: Manila. Pontiac. Pueblo. Red Bull. Turner o.ä.
5. Kondome beinhalten Casein = Milcheiweiß
Alternativ: Condome von Einhorn erhältlich bei DM Markt
6. Pestizide beinhalten Chitisin = Chitin wie bei Bananen
7. Weichspüler beinhalten Rinderfette / tierische Abfallprodukte
Alternativ: vegane Variante z.B. Kuschelweich, Vernell, Love Nature, auf der Produkteseite
findest du die Alternativen die ich selbst verwende
8. Honig = Bienenkotze (Bienen brauchen diese Winternahrung um gegen Schädlinge
bestehen zu können)
9. Glitzernagellack glitzert wegen Fischschuppen, häufig begleitet von Tierversuchen
Alternativ: vegane Lacke ohne Glitzer vom Drogeriemarkt
10. Leim + Klebstoffe/Schuhe meist aus Casein / Tierknochen
11. Putzmittel beinhalten oft tierische Tenside= Tierfette
Alternativ: Zitronenwasser, Natron, Apfelessig, DiY Putzmittel Rezepte gibt es im Tab "Leben"
12. Zahnpasta beinhaltet Talov + gemahlene Tierknochen für weißere Zähne
13. klarer Apfel- und Fruchtsaft, Essig hier wird Gelatine zur Klärung verwendet
Alternativ: Naturtrüb od. Selbstmachen (Anleitungsvideo auf meinem YT Kanal)
14. Wein u. ausländisches Biere meist mit Fischblase od. Gelatine geklärt
Alternativ: heimisches deutsches Bier
15. roter Nagellack, Limo, Konfitüre etc. Schildläuse / Kamin / E120
16. Schokonüsse überzogen mit Schellack
Alternativ: Selbstmachen
17. Chips Gewürzmischung oft mit Wildschweinborsten
Alternativ: Salzchips
18. Ei, Volleipulver ist unbefruchtete Hühnermenstruation, zur Nachzucht von Legehühnern
werden die Eier befruchtet und die männl. Küken anschließend geschreddert oder vergast
19. Räucherstäbchen beinhalten oft Castor (wird weiter unten näher beschrieben)
20. Laugengebäck manchmal mit Schweineschmalz zum Ausbacken/L-Cystein
(Schweineborsten)/E920 bitte in der Bäckerei nachfragen
21. ÖkoStrom/ÖkoGas hier werden oft Schlachtabfälle für Biogasanlage (Fördert
Luktaktivität und vermindert das Hinterfragen)
Alternative: Polarstrom
22. Schmuck / Perlen, Koralle birgt die Ausbeutung der Meere
23. Kopfkissen, Daunendecke, Daunenjacken sind Federn gefüllt
24. Rasierklingen sind häufig mit Gelatine beschichtet
25. Handschuhe/-taschen/Schuhe/Gürtel aus Leder /echt Leder stammen sehr oft von Hunden, Katzen, Hasen und anderen Tieren die extra dafür gezüchtet und bei lebendigem Leib gehäutet werden
26. Handschuhe/-taschen/Schuhe/Gürtel mit Fellbesatz verhält sich wie bei Punkt 25
27. Blumenerde beinhaltet häufig Blut + Knochen, auch Hornspäne kommen von den Hufen
Alternativ: vegane Blumenerde, Kokoserde
28. Tattoofarben beinhalten oft tierische Bestandteile und Tierversuche
29. Energiedrinks = bis zu 51% Molke enthalten, bevorzuge vegane Alternativen
30. Milchprodukte, Käse, Butter Kühe werden vergewaltigt, Kalb wird der Mutter
weggenommen, kurze Lebenserwartung und Traumatisierung
31. Senf wird oft mit nicht veganem Essig gemacht
32. Majonese beinhaltet meist Senf
33. Vorsicht bei Glycerin = meist aus tierischen Fetten, gibt es aber auch rein pflanzlich
34. Wolldecken/Pullover Schafwolle Alternative: Baumwolle, Hanf, Leinen, Bambus, Kokosfaser
35. Jeans Lederlabel
36. Margarine oft mit Milcheiweiß
37. Essiggurken wegen Essig
38. Zucker Knochenkohle zur Raffination
Alternativ: unraffinierten Zucker, Ahornsirup, Xylit, Erythrit, Kokosblütenzucker, Agavendicksaft, Roh-Rohrzucker, Zuckerrübensirup, Reissirup, Manioksirup etc.
39. Puderzucker manche mit Milcheiweiß
Alternativ: unraffinierten Zucker pulverisieren
40. Weiße Schokolade Vollmilch-Schokolade
Alternativ: Zartbitter Schokolade, Moser Roth (Aldi), die vegane (Penny) etc.
41. Wachs, Kerzen, Äpfel mit Bienenwachsüberzug
Alternativ: Kanauberwachs und ungewachstes Obst
42. Vitamin D aus Lanolin gewonnen / Talgdrüse von Schafen
Alternativ: Sonne, getrocknete Aprikosen und veganes Supplement
43. Vorallem in Kosmetik steckt meist Tierleid. (Keine Angst wir kommen gleich zu den friedlichen Alternativen )
Tierliche Fette aus Schlachtabfällen dienen als billige Salbengrundlage oder Fett für Seifen
Tierliche Aminosäuren in Shampoos
Alpha-Hydroxi-Säure in Antifalten-Cremes
Allantoin (Urinsäure von Kühen)
Castor (aus den Genitalien von Bibern und Bisamratten) für Parfums und Räucherstäbchen
Chitosan (aus der Schale von Krebstieren) für „Diät“-Nahrungsmittel und Mund-, Haar- oder Hautpflege
Collagen (aus Gewebe von Wirbeltieren) für Cremes
Keratin aus zermahlenen Hörnern, Hufen, Federn, Federkielen und Haaren von verschiedenen Tieren für Haarspülungen, Shampoos, Haarsprays und Dauerwellen
Stearic Acid (aus den Mägen von Kühen, Schafen und Schweinen) für Haarspray, Conditioner, Deodorant und Creme. (Stearic Acid kann allerdings auch pflanzlichen Ursprungs sein.)
Tierlicher Talg für Rasiercremes, Seifen und Lippenstifte.
Lipide (oft tierlichen Ursprungs)
Nerzöl für Cremes
Murmeltierfett für volksmedizinische Salben
Seidenpuder aus dem Kokon der zu Tode gekochten Seidenraupen
Karmin als Rot in Lippenstiften (70.000 weibliche Cochenille-Läuse müssen zerquetscht werden um 450g Farbe zu erhalten)
Walrat aus dem Kopf und Körper von Pottwalen
Echtes Moschus (Sekretion die in schmerzhafter Weise von den Genitalien von Moschusochsen, Bibern, Bisamratten, Zibetkatzen und Ottern gewonnen wird. Wildkatzen werden unter grausamen Bedingungen in Käfige eingesperrt gehalten und in der Genitalgegend geschlagen zur Erzeugung des Geruchs).
Außerdem sind viele Vitamin-Beigaben oft tierlichen Ursprungs (Vitamin A, B und D und H sowie Calcium).
Aus meinen Recherchen kann ich dir berichten, dass du im Rossmann und vor allem im DM Markt zahlreiche vegane Alternativen und Produktserien finden wirst. Kneipp ist meist vegan. Auch CD hat fast nur vegane Deos. Makeup gibt es genau wie Parfüms ebenfalls in veganen Varianten.
Sicher wirst du dir für deine ersten Einkäufe etwas mehr Zeit einräumen müssen. Doch schon nach sehr kurzer Zeit, wirst du deine künftigen Produkte kennen und deine Einkäufe wie bisher sehr flott erledigen können.
Zu Calcium gibt es bald einen eigenen Blog Beitrag. Dieses ist nämlich als Zusatz in Pflanzenmilch Varianten des öfteren zu finden und dann aber in einer veganen Alternative. Jedoch mehr demnächst dazu.
Nun hoffe ich dass du soweit schon einmal viele deiner Fragen hiermit beantwortet bekommen hast und wünsche dir bei deinem nächsten Einkauf viel vegane Beute. Du kannst mir aber gerne schreiben, wenn dir in diesem Beitrag noch Informationen fehlen. Davon profitieren, dann auch andere.
Alles Liebe, Licht & Mut
Deine Arlaine